Optik, Akustik, Schallschutz, Brandschutz: Die neuen Deckenkonstruktionen im Kongresszentrum CCH in Hamburg müssen vielen Ansprüchen genügen. Gelöst wurden diese mit Knauf Trockenbaukonstruktionen.
Das CCH Hamburg wurde 1973 als erstes Kongresszentrum Deutschlands eröffnet und 2007 erweitert und ausgebaut. Ein gutes Jahrzehnt danach stand abermals eine Sanierung an sowie der Abbruch und die Erneuerung des Bauteiles Ost mit einem viergeschossigen Foyer. Dieses neue Bauteil bildet seither das „Herz“ des dreiteiligen Gebäudes, das sich aus dem Bauteil Mitte (Ursprungsbau), dem Bauteil West (Erweiterungsbau von 2007) und dem Bauteil Ost (Neubau) zusammensetzt.
Im Zuge der Neubau- und Sanierungsarbeiten wurde das Kongresszentrum nicht nur optisch zum Vorplatz hin geöffnet. Darüber hinaus verfolgte die CCH Immobilien GmbH & Co.KG als Bauherrin mit dem Projekt das Ziel, schadstoffbelastete Decken zu sanieren, bestehende Säle akustisch, brandschutztechnisch und optisch zu optimieren und neue Räumlichkeiten zeitgemäß zu gestalten. Gefordert waren daher Deckenkonstruktionen, die zahlreiche technische und optische Anforderungen erfüllen mussten. Bei der Ausführung setzte die Auftraggeberin auf Trockenbautechnik, um innerhalb des knappen Zeitbudgets hohe Qualität zu erhalten und alle Erfordernisse abzudecken.
Das CCH nutzt für verschiedene Säle und Bauaufgaben eine Vielfalt von Deckenkonstruktionen: Falt- und Biegetechnik erfüllen optische Ziele, Lochplatten dienen der akustischen Optimierung. Auf dieser Basis wurden sowohl das Foyer als auch die einzelnen Säle jeweils individuell gestaltet:
Der unter Denkmalschutz stehende Saal 1 im Bauteil Mitte erhielt eine geschuppte Decke aus ineinander verschachtelten „Deckenkoffern“. Aufgrund der schadstoffbelasteten Stahlkonstruktion, die im Zuge der Sanierung mit einem Schutzanstrich versehen wurde, kamen zur Befestigung der Trockenbauelemente Klemmmechanismen zum Einsatz. Die Dämmung musste zudem vollflächig verschweißt werden. Die einzelnen „Deckenkoffern“ üben jeweils individuelle Funktionen hinsichtlich der Reflexion beziehungsweise der Absorption der Raumakustik aus und erfüllen gemeinsam ein optimales Gesamtakustikkonzept.
Den Saal 4 statteten die Trockenbauer der Baierl & Demmelhuber Innenausbau GmbH mit einer außergewöhnlichen Tetraederdecke aus.
Im Saal Z – im Neubautrakt – kamen geschwungene Wand- und Deckenfelder zum Einsatz.
Besprechungsräume wurden mit einer Kühldecke ausgestattet. Und ein als Knauf Cubo-Konstruktion erstelltes Luftplenum im Mittelbau stellt die Luftzufuhr des benachbarten Saals 1 sicher. Weitspannträger und Mittelabhängungen halten die Konstruktionen überall, wo eng nebeneinander verlaufende Haustechnikinstallationen ein dichteres Abhängeraster nicht erlauben. Vorgefertigte Profile, Module und Kanten dienen dort als Lösung, wo vor Ort wenig Bewegungsfläche vorhanden beziehungsweise außergewöhnliche Güte gefragt war.
Bauherr: | CCH Immobilien GmbH & Co.KG, Hamburg |
Architekt: | ARGE agn Leusmann und Tim Hupe Architekten, Hamburg |
Fachberatung: | Jörg Schröder, Marktmanager Trockenbau; Cord Bellmann, Objektmanager Akustiksysteme; Michael Thorwart, Sonderkalkulation und Objekte, alle Knauf Gips KG |
Verarbeiter: | Baierl & Demmelhuber Innenausbau GmbH, Ahrensburg |
Baujahr: | 2022 |
Fotograf: | Dirk Masbaum |
Bauaufgabe: | Deckengestaltung, |
Standort: | Congressplatz 1, 20355 Hamburg |