• Produkte & Systeme
  • Geschäftsbereiche
  • Lösungen
  • Download Center
  • Referenz Sanderring Würzburg Dach fertig Luftaufnahme

    Mehrfamilienhaus mit neuem Renovierungs-Dach KombiPlan

    Sanderring Würzburg

    Clever kombiniert

    Das Mehrfamilienhaus an der Ecke Sanderring und Münzstraße in Würzburg ist typisch für den deutschen, innerstädtischen Nachkriegsbau. Funktional ausgeführt bietet es Platz für Wohnungen und Gewerbe im Erdgeschoss. Der Wärmeschutz des Sechsgeschossers entsprach bis zu seiner Sanierung dem der 50er Jahre und war weit entfernt von heutigen Standards. So wurde es 2018 Zeit für eine umfassende Überholung der Gebäudehülle. Auf dem Dach kam ein Dämmsystem mit dem Namen Renovierungs-Dach KombiPlan von Knauf Insulation zum Einsatz. Bei dieser Variante der Dachdämmung werden Glas- und Steinwolle-Dämmschichten zwischen und auf den Sparren kombiniert. Die Dämmleistung wird auf diese Weise immens gesteigert. Der Clou des Systems: Die Dampfbremse liegt flach zwischen den Dämmschichten, so dass auf das aufwendige, wannenförmige Verlegen und Verkleben der Folien auf dem mit Gauben gespickten Dach verzichtet werden konnte.

    Die am Main gelegene Stadt Würzburg am nordwestlichen Ende Bayerns ist Sitz der Regierung des Bezirks Unterfranken und mit 130.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Freistaates. Würzburg ist Universitätsstadt, Bischofsstadt und beliebtes Ziel zahlreicher Touristen. Besucher der Stadt entdecken schnell zahlreiche markante Sehenswürdigkeiten, wie die Würzburger Residenz oder die Festung Marienberg, die eingerahmt von Weinbergen über der Stadt thront. Sie merken aber auch, dass Würzburg selbst in der Altstadt von Gebäuden geprägt ist, die die gestalterische Handschrift der Nachkriegszeit tragen und stoßen so auf Würzburgs tragisches Schicksal. Nur wenige Wochen vor Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Stadt massiv von den alleierten Streitkräften bombardiert. Dabei wurden gut 90 Prozent der historischen Altstadt zerstört. Auch ein im neogotischen Stil erbauter Wohnblock an der Ecke Sanderring und Münzstraße fiel dem Bombenhagel zum Opfer. An seiner Stelle, nahe der neuen Universität am südlichen Rand der Altstadt, steht heute das Haus mit der Adresse Sanderring 7. Es ist ein Sechsgeschosser aus den 1950ern mit ausreichend Raum für Mieter sowie Geschäfte im Parterre.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach fertig Luftaufnahme

    Ein Beispiel für den Nachkriegsbau

    Wie viele Gebäude der frühen Nachkriegszeit wurde auch dieses Gebäude recht zweckmäßig und schnörkellos errichtet. Bis zur Ölkrise und der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung vergingen nach dem Bau gut zwei Jahrzehnte. Und die Diskussion über den Klimawandel wurde noch lange nicht geführt. Energieeffizienz und Wärmeschutz waren dementsprechend untergeordnete Anforderungen an Häuser, die für die Bevölkerung der vom Wirtschaftswunder geprägten Zeit benötigt wurden.

    Heute werden Gebäude mit anderen Augen gesehen. Die Energie, die für ihre Beheizung aufgewendet wird, ist kostbar und Wohnkomfort spielt eine große Rolle. So wurde es für den Eigentümer, die Bürgerstiftung Würzburg, notwendig, das Haus am Sanderring zu sanieren. Die gesamte Gebäudehülle sollte 2018 im Zuge einer Generalsanierung vom Keller bis zum Dach auf den KfW 115 Standard und damit beinahe auf Neubau-Niveau gehoben werden. Im ersten Schritt wurde das Dach in Angriff genommen. Die Architekten Roth & Partner aus dem nahegelegenen Kitzingen entschied sich für eine Kombination aus Zwischen- und Aufsparrendämmung aus nicht brennbarer Mineralwolle, die für einen zukunftsfähigen Dämmwert sorgen sollte. 140 mm Dämmung zwischen den Sparren und genau so viel auf den Sparren wurden vorgesehen, um einen U-Wert von lediglich 0,13 W/m²K zu erzielen. Ein ausgezeichneter Wert auf Passivhaus-Niveau, der selbst bei Neubauten längst nicht Standard ist.

    KombiPlan Kampagnenmotiv 3-fach-Schutz

    Dampfbremse zwischen den Dämmschichten

    Die Dämmung musste von außen aufgebracht werden, ohne die Wohnräume zu beeinträchtigen, da das Dachgeschoss auch während der Arbeiten bewohnt blieb. Dachdeckermeister Timo Markert aus Albertshofen, der mit seinem Team den Auftrag für die Dachsanierung bekam, wählte für die Aufgabe mit dem KombiPlan-Dämmsystem von Knauf Insulation eine Lösung, die die Umsetzung einfach und dauerhaft sicher machen sollte.

    Bei diesem System liegt die Dampfbremse als luftdichte Ebene zwischen den Dämmschichten. Eine wannenförmige Verlegung der Folien in die Gefache entfällt. Die einzelnen Bahnen können schnell über die Fläche ausgerollt und verklebt werden. Kleinteilige Anschlüsse, Beschädigungen durch Schrauben und Nägel und mühevolles zurechtrücken der Folien werden vermieden. Neben dem Zeitbedarf für die Verlegung sinken so auch das Fehler- und nicht zuletzt das Haftungsrisiko für den Fachunternehmer.

    Zwar besagt die 20-Prozent-Regel der DIN 4108, Teil 3, dass die Umsetzung von Dachaufbauten ohne rechnerischen Nachweis nur erlaubt ist, wenn maximal ein Fünftel des Wärmedurchlasswiderstandes der Gesamtkonstruktion raumseitig von der Luftdichtheitsschicht liegt. Jedoch wird von Knauf Insulation ein Nachweis zur Umsetzbarkeit mit Gutachten des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen e. V. an der Universität Kassel geführt. Das Feuchteverhalten der Konstruktion wurde dort durch mehrdimensionale hygrothermische Simulationsrechnungen überprüft. Voraussetzung für den Systemaufbau ist allerdings, dass die raumseitige Beplankung ausreichend dicht ist. Dies war in Würzburg der Fall, da eine sorgfältig verputzte Beplankung aus Heraklith Holzwolle-Platten vorhanden war. Ein typischer Baustoff für diese Art von Gebäuden, der sowohl für einen gewissen Wärme- als auch für Schallschutz sorgte.

    Schicht für Schicht

    Nach dem Abriss der alten Biberschwanz-Deckung und der Unterkonstruktion kamen die Sparren im Format 14 x 10 cm zum Vorschein, die an einer auskragenden Betondecke endeten. Auch die innenliegende Haut aus Holzwolle-Platten im Bereich der Dachgeschosswohnungen wurde freigelegt und geprüft.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach Zwischensparren-Dämmung

    Nach ein paar erforderlichen Ausbesserungsarbeiten konnten die Bereiche zwischen den Sparren mit der Knauf Insulation Zwischensparren-Dämmrolle Unifit TI 135 U in 140 mm dicke vollflächig ausgedämmt werden. Die Dämmrollen werden mit einem formaldehyd- und phenolfreien Bindemittel hergestellt und tragen den Blauen Engel, da sie besonders emissionsarm sind. In Kombination mit den Heraklith Platten entstand so eine optimale Dämmstoffkombination für die darunter liegenden Wohnräume. Lediglich oberhalb der Wohnungen im Dachspitz wurde noch keine Dämmung eingebracht, da diese in einem späteren Schritt raumseitig im ungenutzten Speicher verlegt werden konnte.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach Luftdichtheit

    Der große Vorteil des KombiPlan-Dämmsystems zeigte sich dann bei der Verlegung der Dampfbremsbahnen LDS 2 Silk SK aus dem Knauf Insulation Luftdicht-Dämmsystem LDS. Diese Dampfbremse mit einem sd-Wert von 2 Metern und Selbstklebestreifen wurde plan von der Rolle über das Dach gelegt und an den Sparren mittels Klammern befestigt. Die Folienüberlappungen waren so auf einer ebenen Fläche angeordnet und mit dem integrierten Klebestreifen leicht zu verbinden.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach Luftdichtheit

    Zusätzliche Verklebungen wurden mit dem für den Außenbereich konzipierten Spezialklebeband LDS Solitop ausgeführt. Für Anschlüsse an die flankierenden Massivbauteile, wie zum Beispiel die Betondecke, haben die Dachdecker den Dichtkleber für Außenverklebungen LDS Solimur MS eingesetzt, der unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen ist.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach Aufsparren-Dämmung

    So eingepackt war das Dach bereit für die oberste Dämmschicht, die dank großformatiger Platten zügig über die gesamte Dachfläche verlegt werden konnte. Stolze 140 mm dicke Schrägdachdämmplatten SDP-035-GF kamen hierfür zum Einsatz. Die druckfesten Platten im Format 2.000 x 600 mm aus nicht brennbarer Steinwolle sorgen nicht nur für guten winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz, sondern auch für zuverlässigen Brandschutz.

    Referenz Sanderring Würzburg Dach Unterspannbahn

    Als letzte Komponente des KombiPlan-Dämmsystems wurde die diffusionsoffene Unterdeckbahn LDS 0.04 mit einem sd-Wert von 0,04 Metern verlegt. Sie sorgt für die Winddichtigkeit und den Schutz vor Nässe von außen. Neue Flächenziegel aus Ton runden das nun zukunftsfähige Dach schließlich ab. Die Bewohner unter dem Dach werden sich nun über geringeren Energiekosten und den zu erwartenden Komfortgewinn freuen. Und die Bürgerstiftung Würzburg weiß, dass sie ihr Haus am Sanderring mit seiner bewegten Geschichte zukunftsfähig gemacht hat.